Die Wirkungshypothesen des Klopfens aus PEP werden zunehmend erforscht. Diese Methode basiert auf spezifischen Wirkannahmen, die erklären sollen, warum und wie das Klopfen wirkt. Hier sind einige der zentralen Hypothesen:
Regulation des autonomen Nervensystems: Eine der Hauptannahmen ist, dass das Klopfen auf bestimmte Akupressurpunkte das autonome Nervensystem beruhigt und die Stressreaktionen mindert. Diese Stimulation der Punkte soll den ventralen Vagus aktivieren, der Körper und Geist beruhigt und ein Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen auslöst.
Emotionsregulation und Entspannung: Klopfen soll die Verarbeitung von Emotionen erleichtern. Negative Emotionen wie Angst oder Stress werden dabei häufig mit körperlicher Anspannung assoziiert. Durch das Klopfen werden Spannungen im Körper gelöst, was zu einer Erleichterung oder Reduktion intensiver Gefühle führen kann.
Integration von Körper und Emotionen: PEP sieht Körper und Psyche als untrennbar verbunden. Das Klopfen stellt einen direkten körperlichen Zugang zu psychischen Prozessen dar und fördert das sogenannte „Embodiment“: Emotionale Zustände und unbewusste Muster werden durch körperliche Interaktion bewusst gemacht und verarbeitet.
Unterbrechung und Umlenkung festgefahrener Muster: Durch die wiederholte, rhythmische Stimulation der Akupressurpunkte entsteht eine Art Unterbrechung oder Umlenkung im Gehirn, die dazu beiträgt, festgefahrene emotionale und gedankliche Muster zu lösen. Dies kann bei der Bewältigung von belastenden Erfahrungen und bei der Reduktion von Wiedererleben (wie etwa bei Trauma) hilfreich sein.
Lernen neuer Reaktionsmuster: Da das Klopfen am besten in Kombination mit dem Erinnern belastender Erfahrungen durchgeführt wird, kann das Gehirn lernen, auf bisherige Stressauslöser entspannter zu reagieren. Man spricht hier auch vom „re-patterning“, also der Schaffung neuer neuronaler Verbindungen, die eine ruhigere Reaktion auf frühere Auslöser ermöglichen.